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Die meisten Menschen beschäftigen sich nicht mit Ethik. Viele verwechseln diese mit ihrer Moral, einer Art Lehre des »Guten Menschen«, geschrieben mit den eigenen positiven Lebenserfahrungen in einer modernen, westlich geprägten Gesellschaft.
Doch dies ist nicht Ethik. Ethik kommt dann ins Spiel, wenn die Götter würfeln – das Schicksal zuschlägt und man sich in einer archaisch ausweglosen Situation wiederfindet, welche nur mit dem eigenen Tod oder dem von anderen zu lösen ist.
In der Popkultur ist der Star Trek Kobayashi-Maru-Test dazu bekannt geworden. Eine ausweglose No-Win Situation in welchem, entscheidet man sich als Offizier der Sternenflotte zur Rettung eines anderen (zivilen) Raumschiffes, das eigene Leben, samt der eigenen Besatzung geopfert wird. Auch bekannt in der Popkultur, der Einzige der je den Kobayashi-Maru-Test für sich entscheiden konnte war Captain Kirk. Er hat einfach gemogelt und die KI (Künstlicher Intelligenz) des Test, vor dem Test selbst, in seinem Sinne gehackt. Typisch Kirk halt.
Im autonomen Fahren und warum wir alle noch lange Zeit, trotz KI, selbst am Lenkrad aufmerksam sein müssen, gibt es einen ähnliches Ethik-Problem. Für eine vielleicht, wenn überhaupt, Eins-zu-einer-Million Unfall-Situation. Ein Unfallgeschehen in welchem sich die KI dafür entscheiden muss, entweder eine Gruppe an Menschen oder eine einzelne Person zu töten um den Fahrer, die Fahrerin, zu retten – oder, ebendiesen selbst zu töten.
Es gibt einen kleinen Prozentsatz an Menschen die bereit sind ihr Leben in dieser Situation zu opfern. Egal, ob für die Gruppe oder die Einzelperson. Man kann diese als Heilige bezeichnen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch einen (hoffentlich noch kleineren) Prozentsatz, die fragen würden, warum kann ich nicht die einzelne Person wie auch die Gruppe töten und dazu am Leben bleiben? Dies sind dann die Psychopathen. Aber ich schweife ab …
Die wenigsten wollen einer KI die letztendliche Entscheidung überlassen ob man, selbst in einer Eins-zu-einer-Million Situation, selber geopfert wird. Sie wollen selbstbestimmt eingreifen dürfen und in dieser Leben und Tod Situation das Lenkrad in der Hand halten.
Die Entscheidung der KI für eine Gruppe das eigene Leben zu opfern, mag vielleicht für einen kleinen Teil der Fahrzeuglenker noch einsichtig sein. Aber für eine Einzelperson? Reden wir von einem Kind, würde sich die Waagschale vielleicht etwas Richtung Selbstopferung hinbewegen. Doch eine Person gleichen Geschlechts, für die sich die KI gegen einen selbst entscheidet, weil diese vielleicht relevanter für die Gesellschaft ist oder in einem vielleicht zukünftigen Sozialen Punktesystem nach Chinesischem Vorbild um Längen führt? Vielleicht ein aufstrebender Politiker und man selbst ist nur ein Ackergaul im Kleingewerbe, und nun, da sich die KI gegen einen entschieden hat, dem Tode geweiht?
Mancher mag jetzt einwenden, Ethik ist auch kulturbestimmt. Richtig, wie oben beschrieben. In manchen Kulturen, im Vergleich zur westlich geprägten, mit ihrem bis 2019 immer deutlicher vorgetragenen Wunsch nach Selbstfindung und einem manchmal sehr ungesunden wie anerzogenen Egoismus – sprich, ich bin der Mittelpunkt des Universums, ist die Selbstaufgabe für das große Ganze deutlich dominanter. Dies aber mehr aus religiösen Gründen und im festen Glauben, nach dem die KI gegen einen selbst entschieden hat, eine Art Paradies zu betreten oder als »noch« besserer Mensch wiedergeboren zu werden. Man könnte also durchaus argumentieren, dass das autonome Fahren in anderen Teilen als der westlichen Welt, ein Ding der Zukunft sein wird, da sich das obige Problem einfach durch folgende Aussage an die Person hinter dem Lenker lösen lässt: Gehorche! Und diese Person gehorcht mit einem Lächeln, egal wie die KI entscheidet.
Der Corona Virus ist nicht die Pest oder Ebola.
Wäre dieser einer von beiden, würden wir alle jetzt schon, so meine These aus meiner Lebenserfahrung, in einem archaischen und von vielerlei Religionen immer wieder nachgelegten Fegefeuer leben, in welchem das Recht des Stärkeren ganz oben steht. Und hier kommt Ethik ins Spiel. Ethik ist der Versuch dieser Ur-Angst vor der Brutalität des »Recht des Stärkeren« entgegen zu wirken, um die Gemeinschaft »Mensch sein« am Leben und erfolgreich zu halten – und nach vorne zu bringen, in die Richtung von besseren Bedingungen als denen, die das Leben der Generationen vor uns bestimmt haben. Dies nennt sich dann als geistiges Endprodukt, Gesetzgebung – die Judikative – und diese ist in modernen Zeiten weit weg und vollkommen losgelöst von jedweder Religion wie auch politischen Entscheidungen. In bestem Falle, nach westlichen Maßstäben, ist es eine freiheitliche Demokratie.
Der Corona-Virus, besser, seine Auswirkungen auf die Gesellschaft, ist ein schleichender Liquidator dieser Judikative – welcher wir, auch das ist typisch »Mensch sein«, mit einer gewissen Hass-Liebe, und geboren aus unserer eigenen Moralvorstellungen, begegnen.
Politiker wie der Bayrische Ministerpräsident Markus Söder argumentieren: »Es geht um Menschenleben« und stellen sich damit auf den »High Ground« der rein moralischen Überlegenheit. Ethisch gesehen machen sie, wie auch die Deutsche Bundeskanzlerin Merkel in den vom Deutschen Parlament nicht einsehbaren Hinterzimmern des Bundestags, nichts anderes als aus einer Machtposition zu argumentieren.
Einer Machtposition und ein »Recht der Stärkeren«, des Staates, welches ihnen von der Gesellschaft, dem Volk, gegeben wurde, um das Leben von allen in einem »ethischen« Gleichgewicht zu halten. Ein Gleichgewicht unabhängig von Moral. Es ist nicht das beste Gleichgewicht und die Waagschalen von Justizia sind immer in Bewegung. Manchmal auch zu unserem eigenen Unverständnis. Ich selbst bin die letzte Person die dies verneinen würde. Aber es ist das Beste was wir aktuell haben.
Und wer würde verneinen wollen, außer den radikalsten aller Radikalen einer modernen Gesellschaft, dass es um Menschenleben geht? Um ins obige Beispiel zurückzukehren, greife nicht in das Lenkrad – auch wenn Du Argumente hast, die KI, welche wir für dich hinter dem Lenker programmiert haben, ist gut für uns alle.
Allein eine KI hat keinen moralischen Maßstab. Einer Programmier-Code schreibenden Person welche freiwillig »Moral« in einer KI als den »High Ground« definieren würde, könnte man durchaus einen Gotteswahn diagnostizieren. Übrigens: Dazu gibt es genug SiFi-Autoren wie auch moderne Militär-Experten, für die KI eines der Top-Themen ist, welche dieses Ethik vs Gotteswahn Problem auf Papier und Tablet gebracht haben.
Mit der »reinen« Corona-Lehre dieser Moral-und Angst Argumentation eines Herrn Ministerpräsidenten Söder, wie auch vielen seiner politischen Mitläufer, zum Beispiel Herrn Karl Lauterbach, der fast schon tagtäglich aus seinem ganz eigenen »Buch der Panik« zitiert, kann auch gegen diese argumentiert werden:
Was ist mit den Krebspatienten, den HIV-Infizierten, den Herz-Kreislauf Kranken, den jetzt unverschuldet vor dem Ruin stehenden und in die Depression Getriebenen, den sich selbsttötenden, den einsam Sterbenden, die keine Hand eines Angehörigen am Ende mehr spüren dürfen?
Und wenn es nicht nur um Leben und Tod geht?
Diese Liste ließe sich Seitenweise fortsetzen bis hin zu: Was ist, wenn es am Ende nur um das Leben selbst geht? Der zunehmenden Gewalt in Familien, Bildungsverlust bei Kindern & Jugendlichen, stoisches Eigenbrödlertum und Vereinsamung, nur noch mit schwerer Medikation zu behandelnde Angstzustände, zunehmende Messy-Syndrome und ganz am Schluß, der letzte Punkt; in die Abhängigkeit von Hartz 4 gezwungen zu werden. Zu Leben aber nicht mehr am Leben einer modernen westlichen Gesellschaft wirklich teilnehmen zu können? Paria.
Moral und Angst sind die schlechtesten Ratgeber von allen. Für die eigene Person sind beide sinnvoll um Entscheidungen zu treffen. Ob diese im eigenen Sinn getroffenen »gerechten« Entscheidungen für andere gut oder schlecht sind, dies zu entscheiden ist dann die, im schlimmsten Fall auch manchmal »unmenschliche« Aufgabe von Ethik – und ganz am Ende, der Judikative.
Eine Politik welche sich in schwierigen gesellschaftlichen Situationen wie der aktuellen, einer ethischen Diskussion wie Kontroverse verweigert und nur aus ihrer oben beschriebenen moralischen Position wie Machtposition agiert – ist eine, für die die Götter gewürfelt haben und jetzt laut lachen. Denn nichts ist diesen lieber, als wenn sie zu ihrer Belustigung Chaos auf der Bühne »Mensch sein« zu sehen bekommen. Dies gilt übrigens auch für monotheistische Religionen. Deren Prediger – weniger der einzelne Gott selbst – lieben ebenfalls diese Chaos, um in ihre eigenen Selbstfindung ihre Vorstellung von Fegefeuer und Paradies ins Rampenlicht zu stellen.
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Als weiterführende Facebook-Links zum Thema – und auch mit ein Grund warum ich diesen Text verfasst habe:
::: NZZ Neue Zürcher Zeitung
Interview mit Wirtschaftsethiker Christoph Lütge
::: Boris Palmer, OB Tübingen, Grüne
Boris Palmer – Facebook
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Wer meine Postings über die letzten Monate auch im Text verfolgt hat, weiß, dass ich ein absoluter Gegner der aktuellen Lockdown Politik der Bundesregierung bin, wie auch der weltweit vorherrschenden Ansicht: Allein der Lockdown, die Einschränkungen von Freiheit und Grundrechten, ohne fortwährende Diskussion und Auseinandersetzung mit anderen Meinungen wie wissenschaftlichen und medizinischen Untersuchungen – und der dadurch schon fast unbedingte absolute Gehorsam sich selbst in den finanziellen Ruin zu begeben, ist die Lösung.
Auch ist mir natürlich aufgefallen, dass viele meiner persönlichen wie auch rein Social Media »Freunde«, mich nur über die Veranstaltung des Glemseck 101 definieren. Was kein Problem ist, wir wissen alle »Friendship« ist nichts weiter als auf einer Liste zu stehen. Ich nehme mich da im Verhalten nicht aus.
Deshalb hier noch ein paar Worte zu meiner Person:
Ich glaube an die moderne Demokratie und an: Alle Menschen sind gleich. Ich bin ganz gut belesen aber kein Geisteswissenschaftler. Ich bin konservativ in meinen Ansichten wie Menschen miteinander umzugehen haben und für was man einstehen muss. Ich sehe meine Aufgabe darin, mein Leben im Guten zu führen, vorrangig in meinem Sinne und zum Besten meiner mir Nächsten und Lieben – und ja, auch manchmal für Fremde.
Ich bin kein Atheist aber auch kein Gott-wird-es-schon-richten Schicksal-Gläubiger. Denn Hoffnung, Hoffnung ist nie ein guter Plan – und Himmel und Hölle, in ihrer grundsätzlichen Definition und nicht nach einem religiösen Buch, liegen, so mein Denken, im Herzen von jedem von uns selbst. Ich habe beides gesehen. Zu meinem Glück, den Himmel in der Schöpfung all des Schönen auf dieser Welt und zu meinem Pech aber auch persönlicher Stärke, die Hölle in dem was Menschen bereit sind sich anzutun, wenn die moderne Zivilisation nicht mehr existent ist und Anarchie, das Recht des Stärkeren, herrscht.
Wir alle können auch Dank der Errungenschaften der Generationen vor uns, dieses uns bekannte und von vielen von uns bevorzugte Leben führen wie auch kritisieren. Heißt, zum großen Teil selbst bestimmen, wie wir mit unserem Leben, den Situationen und den Personen für welche wir in unserem Umfeld Verantwortung tragen, umgehen. Doch eines sollte uns allen klar sein: Wir haben nichts dafür getan, als zu dieser, unserer Zeit geboren zu sein und all die Vorteile zu genießen – und dies ist verdammt wenig um rein vom »High Ground« der Moral zu predigen.
Steven Flier – Freelance Designer
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»Ethic in corona times«
An essay
Most people do not concern themselves with ethics. Many confuse it with their morality, a kind of doctrine of the »good human«, written with their own positive life experiences in a modern, westernised society.
But this is not ethics. Ethics comes into play when the gods roll the dice – fate strikes and one finds oneself in an archaic hopeless situation that can only be solved with one’s own death or that of another person.
In pop culture, the Star Trek Kobayashi-Maru test has become famous on this issue. A no-win situation in which, if a Starfleet officer decides to save another (civilian) spaceship, has to sacrifice his own life and his crew. Also well known in pop culture, the only person ever to win the Kobayashi-Maru test was Captain Kirk. He simply cheated and hacked the AI (artificial intelligence) of the test before the test itself. Typical Kirk, after all.
In autonomous driving and, despite AI, why we will all need to pay attention for a long time to come behind the wheel, there is a similar ethics issue. For a perhaps, if ever, one-in-a-million accident situation. An accident in which the AI must choose to kill either a group of people or a single person to save the driver – or to kill the driver itself.
There is a small percentage of people who are willing to sacrifice their lives in this situation. Whether for the group or the individual. These can be called saints. On the other hand, there is also a (hopefully even smaller) percentage who would ask, why can’t I kill the individual as well as the group and stay alive? These are then the psychopaths. But I digress …
Very few people want to leave the final decision to an AI whether to sacrifice themselves, even in a one-in-a-million situation. They want to be able to intervene in a self-determined way and hold the steering wheel in this life and death situation.
The decision of the AI to sacrifice its own life for a group may perhaps be understandable for a small part of the drivers. But for an individual? If we were talking about a child, the scales might tip a little in the direction of self-sacrifice. But a person of the same sex for whom the AI decides against oneself because he or she is perhaps more relevant to society or leads by a long way in a perhaps future Chinese-Style social points system? Perhaps an aspiring politician, and you yourself are just a plough horse in small business, and now that the AI has decided against you, doomed to die?
Some may now object that ethics is also culturally determined. Correct, as described above. In some cultures self-sacrifice for the greater good is much more dominant, in comparison to the Western culture, with its increasingly significant desire, until 2019, for self-discovery and a sometimes very unhealthy and instilled egoism – i.e., I am the centre of the universe. But this is more for religious reasons and in the firm belief that after the AI has decided against yourself, you will enter some kind of paradise or be reborn as an »even« better human being. So it could well be argued that autonomous driving in parts other than the western world, will be a thing of the future, as the above problem can be solved simply by saying the following to the person behind the wheel: Obey! And this person will obey with a smile, no matter what the AI decides.
The Corona virus is not the Plague or Ebola.
If it were either of these, we would all already be living, according to my life experience, in an archaic purgatory that would be re-enforced by many different religions, in which the right of the strongest burn at the top of the funeral piles standing around. And this is where ethics comes into play. Ethics is the attempt to counteract this primordial fear of the brutality of the »right of the strongest« in order to keep the community of »being human« alive and successful – and to move it forward in the direction of better conditions than those that determined the lives of generations before us. This is then called, as a spiritual end product, the making of laws – the judiciary – and in modern times this is far away and completely detached from any religion as well as political decisions. At its best, by Western standards, it is a liberal democracy.
The Corona virus, or rather its effects on society, is a creeping liquidator of this judiciary – which we, this too is typical of »being human«, encounter with a certain love-hate relationship, born of our own moral concepts.
Politicians like the Bavarian State Premier Markus Söder argue: »Human lives are at stake« and thus place themselves on the »high ground« of pure moral superiority. Ethically, they, like the German Chancellor Merkel in the backrooms of the Bundestag, which cannot be looked at by the German Parliament, do nothing but argue from a position of power.
A position of power and a »right of the strongest«, the state. Given to them by society, the people, to keep everyone’s life in an »ethical« balance. A balance independent of morality. It is not the best balance and the scale-pans of justice are always in motion. Sometimes to our own incomprehension. I myself am the last person who would deny this. But it is the best we have actually.
And who would want to deny, except the most radical of radicals in a modern society, that human lives are at stake? To return to the example above, don’t grab the steering wheel – even if you have arguments – the AI we have programmed for you sitting behind the wheel, its good for all of us.
But an AI has no moral standard. A person writing programming code who would voluntarily define »morality« inside an AI as the »High Ground« could well be diagnosed with »God Delusion«. By the way: There are enough SiFi authors as well as modern military experts for whom AI is one of the top topics who have brought this ethics vs. »Delusion of God« problem to paper and tablet.
With the »pure« Corona doctrine of this moral and fear argumentation of Mr. State Premier Söder, as well as many of his political fellow travellers, for example Mr. Karl Lauterbach, who almost daily quotes from his very own »book of panic«, can also be argued against them:
What about the cancer patients, the HIV-infected, the cardiovascular patients, those who are now facing ruin through no fault of their own and who are driven into depression, those who commit suicide, those who die alone and who have no possibility to feel the hand of a relative at the end?
And what if it’s not just a matter of life and death?
This list could be continued page by page up to: What if, in the end, the only thing that matters is life itself? The increasing violence in families, loss of education among children and young people, stoic loneliness, anxiety that can only be treated with heavy medication, increasing messy syndromes and, at the very end, the last point: being forced into dependency – in Germany – into Hartz 4. To live but no longer be able to really participate in the life of a modern western society? Pariah.
Morality and fear are the worst advisors of all. For one’s own person, both are useful for making decisions. Whether these »just« decisions made in one’s own sense are then good or bad for others, this to decide, also in the worst case, is the sometimes »inhumane« task of ethics – and at the very end, of the judiciary.
Politics that refuses to engage in ethical discussion and controversy in difficult social situations like the current one and only acts from its moral position and power position as described above – is one for which the gods have thrown the dice and are now laughing out loud. For these like nothing better than to see chaos on the »being human« stage for their amusement. Incidentally, this also applies to monotheistic religions. Their preachers – less so the individual god himself – also love this chaos in order to put their idea of purgatory and paradise in the spotlight in their own self-discovery.
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As further Facebook links to the topic – and also one of the reasons why I wrote this text (German language):
::: NZZ Neue Zürcher Zeitung
Interview with buisiness ethicist Christoph Lütge
::: Boris Palmer, head mayor Tübingen, Green party
Boris Palmer – Facebook
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Anyone who has followed my postings over the last few months, including my text under the postings, knows that I am an absolute opponent of the current lockdown policy of the German government, as well as the prevailing view worldwide: only the lockdown as an alone standing solution, with its restrictions on freedom and fundamental rights, without ongoing discussion and debate with other opinions and scientific and medical examinations, and the absolute obedience that this almost implies, is the solution.
Also, of course, I have noticed that many of my personal as well as purely social media »friends« only define me by the Glemseck 101 event. Which is no problem, we all know »friendship« is nothing more than being on a list. I don’t exclude myself from this behaviour.
So here are a few words about myself:
I believe in modern democracy and in: all people are equal. I am well read but not a scholar. I am conservative in my views on how people should treat each other and what one must stand up for. I see my task in leading my life for the good, primarily in my own interest and for the good of my nearest and dearest – and yes, sometimes also for strangers.
I am not an atheist, but neither am I a believer in God-will-tell-it-like-it-is fate. Because hope, hope is never a good plan – and heaven and hell, in their basic definition and not according to a religious book, lie, in my thinking, in the heart of each of us ourselves. I have seen both. To my good fortune, heaven in the creation of all that is beautiful in this world, and to my bad fortune but also personal strength, hell in what people are willing to do to each other when modern civilization no longer exists and anarchy, the law of the strongest, reigns.
We can all, thanks also to the achievements of generations before us, live as well as condemn this life we know – and many of us prefer. This means that we can largely determine for ourselves how we deal with our lives, the situations and the people for whom we are responsible in our environment. But one thing should be clear to all of us: We have done nothing but be born in this, our time, and enjoy all the advantages – and this is damn little to preach purely from the »high ground« of morality.
Steven Flier – Freelance Designer
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